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Wacholderheiden der Ostalb

Die Wacholderheiden der Schwäbischen Ostalb sind ein, wenn nicht sogar der wesentliche und unverwechselbare Bestandteil dieser Alblandschaft. Besonders reizvoll sind die offenen und halboffenen Heidelandschaften im Wechsel mit dichten Wäldern, Wiesen, Feldern und Hecken. Seit vielen Jahrhunderten prägen sie das Landschaftsbild der "rauen Ostalb".

Sie verdanken ihre Entstehung und ihre Artenzusammensetzung der traditionellen Beweidung mit Schafen. Seit dem 15. Jahrhundert ist in Württemberg die Zunft der Schäfer zu finden. Auf der Ostalb wird die Schäferei als sog. Wanderschäferei betrieben. Die Schafherden beweiden von Mai bis September die Heiden der Alb. Einige Wanderschäfer ziehen bis heute noch in den Wintermonaten in klimatisch günstigere Gebiete, wie z. B. ins Albvorland oder in tiefer gelegene Flusstäler auf die Winterweide.

Die Landschaft der östlichen Schwäbischen Alb konnte nur durch die traditionelle Hüteschäferei ihren für Einheimische und Gäste so attraktiven Charakter mit typischen Wacholderheiden und artenreichen Kalkmagerrasen erhalten.
Die genügsamen Schafe bewahren Kräuterhänge, Wiesentäler und Waldränder vor Verbuschung und erhalten so die wertvollen Lebensräume seltener Tier- und Pflanzenarten. Auch die bizarren Jurafelsen bleiben weithin sichtbar.

Wacholderheiden sind magere, d. h. karge und trockene Rasen, auf der Ostalb - mit Ausnahme einiger bodensaurer Standorte im Albuch und auf dem Härtsfeld - Kalkmagerrasen. Die Pflanzenzusammensetzung wird vom Schaf bestimmt, da es alles, was ihm schmeckt und mit dem Maul erreichbar ist, frisst. Ungenießbare, giftige oder stachelige Pflanzen werden dagegen stehen gelassen und prägen somit die niederwüchsige Pflanzendecke. Die verschmähten und deshalb auf unseren Heiden stark vertretenen Pflanzen haben ihre "Weidefestigkeit" verschiedenen Eigenschaften zu verdanken.

Es sind bitter schmeckende Arten, aufgrund ihres Gehalts an ätherischen Ölen scharf schmeckende Arten, Giftpflanzen, mit Dornen, Stacheln oder Nadeln bewehrte Gehölze, Distelgewächse und eng an den Boden angeschmiegte Rosettenpflanzen. Auch ein außerhalb des Beweidungszeitraums liegender Entwicklungs- und Blühzeitpunkt ist für das Überdauern auf den Schafweiden vorteilhaft: Frühjahrsblüher (z. B. Küchenschelle) oder Herbstblüher, wie z. B. die Enzianarten oder Herbstdrehwurz (Spiranthia spiralis) entgehen somit der Gefahr, gefressen oder zertreten zu werden.

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